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Fachkräfte im medizinischen Bereich: Die gezielte Suche nach Mitarbeitern aus dem Ausland

Das Gesundheitssystem der Schweiz steht vor einem grossen Problem: Es fehlen Fachleute. Ärzte und Pfleger sind wichtig, denn sie kümmern sich täglich um kranke Menschen. Ohne diese Menschen wäre die medizinische Versorgung der Bevölkerung nicht sichergestellt. Doch es gibt in der Schweiz nicht genug von ihnen. Dies macht es schwer, allen Patienten gerecht zu werden. Im folgenden Artikel schauen wir genauer hin: Was kommt in den kommenden Jahren im Gesundheitssektor auf uns zu? Lassen sich diese Probleme durch das Anwerben von Mitarbeitern aus dem Ausland lösen und was muss beachtet werden, damit das reibungslos funktioniert?

25.04.2024
Fachkräfte im medizinischen Bereich

Gute Voraussetzungen für Ärzte aus dem Ausland

Die Arbeitsbedingungen und die Bezahlung für Ärztinnen und Ärzte sind in der Schweiz deutlich besser als in vielen anderen Ländern. Dies zieht Mediziner aus dem Ausland zu uns, die hier bei der Suche viele offene Stellen finden. Allerdings sind zuerst einige Hürden zu meistern, bevor es für Ärzte und anderes medizinisches Personal aus dem Ausland möglich ist, in der Schweiz zu arbeiten:

  • Die im Ausland erworbenen Abschlüsse und andere Qualifikationen müssen in der Schweiz anerkannt werden. Dies geschieht nicht für jeden Beruf automatisch. So erfordert beispielsweise die Diplom-Anerkennung bei Ärzten einen Antrag und eine sorgfältige Überprüfung der Dokumente.
  • Eine Wohnmöglichkeit muss gefunden werden. Für zukünftige Mitarbeiter, die von weiter weg herziehen, ist es nicht einfach möglich, an mehreren Terminen Wohnungen oder Häuser zu besichtigen. Hier ist Unterstützung durch den Arbeitgeber oder andere lokale Stellen gefragt.
  • Der Umzug muss bewältigt werden. Das ist für alleinstehende Ärztinnen und Ärzte deutlich einfacher, als wenn jemand mit seiner gesamten Familie in die Schweiz auswandert. Im letzteren Fall müssen zum Beispiel auch Schulen oder Kindergärten für den Nachwuchs gefunden werden.

Diese und viele weitere Herausforderungen sind zu bewältigen, was zum Teil sehr anstrengend und auch belastend sein kann. Es ist daher wichtig, es den zukünftig in der Schweiz tätigen Medizinern so einfach wie möglich zu machen, so dass der Start in der Schweiz gut gelingen kann. 

Sprachbarrieren? Bei der Kommunikation mit Patienten ein Problem

In der Schweiz werden mehrere Sprachen gesprochen: Deutsch, Französisch, Italienisch und auch Rätoromanisch. Ärzte, die zu uns aus anderen Ländern kommen, sollten eine dieser Sprachen können, andernfalls wird es kompliziert. Die Ärzte müssen schliesslich ihre Patienten verstehen, um die von diesen beschriebenen Symptomen einzuordnen und so eine fundierte Diagnose zu erstellen. Auch um einzelne Therapieschritte zu erklären und Anweisungen für zuhause zu geben, ist das Beherrschen der Sprache erforderlich.

Aus diesem Grund werden in den unterschiedlichen Regionen der Schweiz bevorzugt Ärzte aus bestimmten Ländern angeworben: Im französischsprachigen Teil brauchen wir Ärzte aus Frankreich. Im italienischen Teil passen Ärzte aus Italien. Und dort, wo wir Deutsch sprechen, kommen Ärzte aus Deutschland und Österreich in unsere Kliniken. Diese Ärzte können schnell anfangen und haben bei der Verständigung normalerweise keine Probleme.

Der demografische Wandel führt zu einem höheren Bedarf an Ärzten

Die Lebenserwartung auf dem europäischen Kontinent ist weltweit am höchsten. Sie steigt weiterhin an, und mit steigendem Alter erhöht sich auch der Bedarf an medizinischen Behandlungen. Es reicht somit nicht aus, dass junge Ärzte nachkommen, um die in Rente gehenden älteren zu ersetzen. Vielmehr müssen wir die Zahl der Mediziner in den nächsten Jahren deutlich erhöhen. Das ist eine grosse Aufgabe für unser Gesundheitssystem.

Die Schweiz kann hier drei Mittel nutzen, um dem drohenden Mangel entgegenzutreten:

  • Wir müssen eine attraktive und hochqualifizierte Ausbildung angehender Ärzte sicherstellen. So sorgen wir dafür, dass mehr Nachwuchs aus dem eigenen Land in die medizinischen Berufe strebt.
  • Wir müssen attraktive Arbeitsbedingungen für Ärzte aus anderen Ländern bieten, damit diese zu uns kommen und die Stellen besetzen, die nicht durch einheimische Mitarbeiter besetzt werden können.
  • Wir müssen dem bereits vorhandenen Personal weiterhin attraktive Arbeitsbedingungen und vielfältige Unterstützung bieten, um Abwanderung von medizinischen Fachkräften ins Ausland zu verhindern.

Wenn es gelingt, diese drei Punkte verlässlich umzusetzen, sind wir auch in Zukunft gut gewappnet und können den Herausforderungen der kommenden Jahre im Gesundheitsbereich zuversichtlich entgegentreten.

Der medizinische Fortschritt – ein weiterer Grund für den erhöhten Bedarf

Die Medizin hat in den vergangen Jahren beeindruckende Fortschritte gemacht. Diese Entwicklung setzt sich in einem rasanten Tempo fort. Laufend werden neue Behandlungsmethoden, technische Geräte und Medikamente entwickelt und einige Krankheiten, die noch vor gar nicht so langer Zeit einem Todesurteil gleichkamen, sind dadurch mittlerweile gut behandelbar.

Das ist ein sehr positiver Fortschritt, allerdings steigt dadurch natürlich auch der Bedarf an Ärzten. Diese müssen die teils komplexen Therapien zusammenstellen, verordnen und begleiten. Es ist daher sehr wichtig, den Bedarf an medizinischem Personal sicherzustellen, um Kranke auch zukünftig angemessen versorgen zu können.

Insbesondere im Bereich der Krebsbehandlung, der Herzmedizin und der Geriatrie ist der Ärztebedarf in der Schweiz gestiegen und wird dies aller Voraussicht nach auf weiterhin tun. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass wir uns engagiert bemühen, gute Ärzte aus dem In- und Ausland für unsere Kliniken und Praxen zu gewinnen.

Immer mehr medizinische Fachkräfte möchten nicht mehr Vollzeit arbeiten

Die Prioritäten im Leben der Menschen haben sich verändert. Während es früher zur Vollzeitarbeit kaum eine Alternative gab, ist diese heute auch im Gesundheitsbereich nicht mehr das Ziel vieler Mitarbeiter. Ob Arzt, Krankenschwester, Physiotherapeut: Work-Life-Balance ist ein zunehmend wichtiges Thema.

Insbesondere für Mitarbeiter ist es eine attraktive Aussicht, weniger arbeiten zu können und mehr Zeit mit den Liebsten zu verbringen. Indem in der Schweiz attraktive Teilzeitstellen und flexiblere Arbeitsmodelle geschaffen werden, kann es gelingen, Mediziner hierherzuholen beziehungsweise hier zu halten, die auf der Suche nach einer Alternative zum Vollzeitjob sind.

Mütter als neue Zielgruppe bei der Suche nach mehr Fachpersonal

Früher stellte sich auch im medizinischen Sektor für Mütter nach der Geburt eines Kindes nur die Frage: Schnell wieder arbeiten gehen und nach einer guten Kinderbetreuung suchen? Oder erstmal Hausfrau und Mutter sein?

Mittlerweile gibt es weit mehr als nur die beiden Möglichkeiten. Für Mütter sind Teilzeitstellen in Kliniken sehr attraktiv, da sie so ihrem erlernten Beruf nachgehen können und dennoch nicht auf ein erfülltes Familienleben verzichten müssen. Wenn die Kinder dann später älter sind, kann mit einem solchen Modell auch leichter wieder ein Einstieg in den Vollzeitjob gelingen.

Die Schweiz profitiert somit langfristig sehr davon, Teilzeitarbeit zu ermöglichen und die betreffenden Stellen attraktiv zu gestalten.

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